Anmerkung
Bei dieser Kombination ist natürlich sofort an eine Lungenembolie zu denken. Die häufigste Ursache für die Lungenembolie ist ein gelöster Thrombus aufgrund einer tiefen Beinvenenthrombose, der in die Lunge gewandert ist. Oft ist der Thrombus nicht mit der Wand verbacken, sondern liegt nur locker auf und wird dann vom Blutstrom mitgerissen. Dieser gelangt dann über die Hohlvene durch das Herz in die Lunge und kann dort zu einer Lungenembolie führen.
In diesem Fall würde ich als erstes einen Notruf setzen. Dann sofort die Vitalfunktionen prüfen, durch Ansprechen, Anfassen und das Setzen von Schmerzreizen. Falls die Patientin reagiert, verbleibt sie bis zum Eintreffen des Notarztes zunächst in der Lage, in der sie vorgefunden wurde. Die Vitalzeichenkontrolle sollte dann laufend erfolgen.
Für den Fall, dass die Patientin nicht reagiert, sollte sie in Rückenlage gedreht und die Atmung überprüft werden. Dafür den Mund öffnen, die Atemwege kontrollieren und ggf. freimachen. Dann den Kopf überstrecken. Die Atmungskontrolle erfolgt durch das Hören von Atemgeräuschen, das Sehen der Brustkorbsenkung und das Fühlen von Luftströmen auf der Wange.
Falls die Patientin noch normal atmet, wird sie in die stabile Seitenlage gebracht. Dafür seitlich neben ihr knien, die Beine der Betroffenen strecken und den nahen Arm der Bewusstlosen angewinkelt nach oben legen, die Handinnenfläche zeigt dabei nach oben. Danach den fernen Arm der Betroffenen am Handgelenk greifen, den Arm vor der Brust kreuzen und die Handoberfläche der Betroffenen an deren Wange legen. Dabei die Hand nicht loslassen. Als nächstes an den fernen Oberschenkel greifen und das Bein der Betroffenen beugen und an dem Bein zu sich herüber ziehen. Das oben liegende Bein ist so auszurichten, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt. Es ist wichtig, den Kopf der Betroffenen nach hinten zu neigen und den Mund leicht zu öffnen, damit die Atemwege frei werden. Auch die an der Wange liegende Hand sollte so ausgerichtet werden, dass die Atemwege frei bleiben. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes soll die Patientin beobachtet und wiederholt auf Bewusstsein und Atmung geprüft werden.
Wenn die Patientin nicht atmet, sollte sofort mit der Reanimation begonnen werden.
Hierfür neben der Patientin hinknien und den Druckpunkt in der Mitte der Brust (untere Hälfte des Sternums) mit dem Handballen aufsuchen. Dann die andere Hand auf die erste Hand auflegen und die Finger verschränken. Die Finger sollten vom Thorax abgespreizt werden, um mit ihnen keinen parasternalen Druck auszuüben. Der Druck erfolgt mit gestreckten Armen senkrecht von oben durch “Beugen” des Helfers in der Hüfte. Der Thorax sollte mindestens 5 cm, aber nicht mehr als 6 cm komprimiert werden. Die Druckfrequenz sollte mindestens 100/min betragen, aber nicht mehr als 120/min. Das Verhältnis von Thoraxkompressionen und Beatmung beträgt 30:2, unabhängig von der Zahl der Helfer. Bei der Reanimation ist auf gleichmäßige Thoraxbelastung zu achten. Die Kompression während der Beatmung sollte nicht länger als zehn Sekunden unterbrochen werden. Die Reanimation muss ohne Pause bis zum Eintreffen des Notarztes durchgeführt werden.